Die Inlaws

In die Morgenröte des neuen Zeitalters führt ein Fahrradweg. Der Verbrennungsmotor gehört schon lange auf den Müllhaufen der Geschichte. Mit starken Beinen bewegt sich der neue Mensch aus eigener Kraft durch die blühenden Landschaften, die in frischem jungen Grün erstrahlen. Das KfZ hat sein natürliches Habitat auf den vereinzelten Schrottplätzen gefunden, die wie ein Mahnmal an den motorisierten Individualverkehr erinnern. Als verkehrspolitische Avantgarde vorm Leichenzug des KfZ bereiten die INLAWS wie Geburtshelfer diese neue Welt vor. Schon die Fahrradcowboys der alten neuen Welt, die LAW’s (League of American Wheelmen), brachten in den 1880er Jahren den Straßenbau erheblich voran. Bald aber wurden die LAW’s durch ihre Rivalen, die Cager (KfZler bewegen sich in metal cages) von den durch sie errungenen Straßen verdrängt. Mittlerweile bleibt uns vielerorts nur noch ein 80cm breiter Streifen, den wir uns mit den Seitenspiegeln unachtsamer Cager teilen. Die Rede vom toten Winkel ist für Radfaherinnen wörtlich zu nehmen. Gegen dieses Unrecht setzen sich die INLAWS ein. Dabei sind die Gebote des moralischen Gesetzes für die INLAWS von höchster Verbindlichkeit. Diese hohe Verbindlichkeit macht uns zu Rechtsmoralisten. Das bedeutet, wir sind überzeugt, dass Unrecht und Recht aus moralischen Überlegungen folgen sollten. Es zählt in erster Linie nicht, was in diesem oder jenen Staat als Recht gilt, was in den Texten steht, sondern was gerecht ist. Diese Gedanken zwingen uns geradezu zum Fahrradfahren, denn Klimagerechtigkeit und verstopfte Städte erfordern (nicht nur aber) mehr und mehr die Fortbewegung zu Rade. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Fahrerin auf einem Mountainbike, einem Hollandrad oder einem Rennrad sitzt. Wichtig ist der Fahrtwind um die Ohren, ein Helm auf dem Kopf und Straßen, die diesen Helm niemals nötig werden lassen. Was sich einerseits als hochgradig individuelles Fortbewegungsmittel erweist, zeigt sich andererseits als kollektive Lebensweise: Fahrradfahren ist inklusiv! Körperliche Betätigung für jedes Alter und jeden Körper. Im Zweifel als Passagier oder mit elektrischer Unterstützung bringt uns das Zweirad ans Ziel. Die INLAWS sind nicht nur in sportlichen Hinsichten eine Genossenschaft, sondern auch Reparaturen, Anschaffungen und die Pflege des geliebten Zweirads müssen nicht allein getragen werden. Wir verfügen über einen wachsenden Fundus an Werkzeugen, der für gemeinsame Reparaturen stets zur Verfügung steht. Die Mitgliedschaft bei den INLAWS beruht auf drei Kriterien:

One Rule for life. Wir verhalten uns stets dem moralischen Gesetz gemäß.
Jede und Jeder braucht ein Fahrrad mit einem Spitznamen (der bei gewissen Aktionen auch der
Deckname ist).
Als rätedemokratische Organisation werden bei uns alle möglicherweise Betroffenen in
Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Es geht aber immer ums Fahrradfahren, das heißt, wer nicht
fährt, ist nicht betroffen. “You don’t ride, you don’t vote.”

Außerdem könnt ihr unsere förmliche Satzung hier ansehen und einen Mitgliedschaftsantrag findet ihr hier.

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