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Unsere Ausfahrten

Sonntags startet um 11:00 Uhr am Stockentor unsere Gravelausfahrt. Dabei geht es über Stock und Stein, durch Bachtäler, manchmal Trails hinab, manchmal Trails hinauf. Ein Helm ist daher zur Teilnahme erforderlich. Besondere Fertigkeiten auf dem Fahrrad nicht. Bloß die Fähigkeit, das eigene Können behutsam einzuschätzen. Niemals soll jemand etwas fahren, das ihr/ihm unangenehm ist. Zum Absteigen und gemütlichen Schieben ist bei dieser Ausfahrt immer Zeit. Alle warten gerne und schauen sich derweil im Wald die Pilze, die Vögel, die Bäume und das, was es sonst zu sehen gibt, an. An einem bequemen Ort wird dann eine Pause eingelegt, für die sich ein wenig extra Kleidung lohnt, wenn es nicht gerade Sommer ist. Dort wird dann auf einem Campingkocher Kaffee gemacht und manche bringen Tee mit. Ein oder zwei Becher sind damit ebenfalls praktisches Utensil!

Mittwochs geht es dann etwas zügiger vor sich. Da treffen wir uns um 17:00 Uhr ebenfalls am Stockentor zur Rennradausfahrt. Hier ist ebenfalls unbedingt ein Helm zu tragen, weil wir uns im öffentlichen Verkehr bewegen, in dem man den stählernen Ungetümen, die Radfahrer:innen nach dem Leben trachten kaum aus dem Weg gehen kann. Je nach Jahreszeit sollten beim Start um 17:00 Uhr auch Klemmlampen mitgebracht werden, wenn am Rad keine Lichtanlage fest installiert ist. Auch bei dieser Ausfahrt gilt, dass wir stets aufeinander warten, es sei denn, es wurden Absprachen getroffen, wie zum Beispiel, dass sich zwei Tempogruppen bilden, oder ein paar ambitionierte noch einen extra Anstieg nehmen.

Bei all unseren Veranstaltungen gilt, dass das Wohlbefinden aller Teilnehmer:innen Vorrang vor irgendwelchen sportlichen Ambitionen haben muss. Niemals dürfen sportliche Gruppendynamiken einzelne unter Druck setzen. Eigentlich selbstverständlich und trotzdem erwähnenswert ist, dass sexistisches, rassistisches oder anderes diskriminierendes Verhalten absolut unerwünscht ist. Wer diesen Anforderungen nicht genügt, soll bitte woanders, am besten allein, auf jeden Fall nicht mit uns Fahrrad fahren. Alle anderen sind bei uns herzlich willkommen!

Jetzt ist’s amtlich!

Die Inlaws sind nun endlich in das Vereinsregister eingetragen worden. Um eine Täuschungseignung auszuschließen und jedem letzten klar zu machen, worum es uns geht, heißen wir ‘Naturrechtliche Radsportvereinigung Inlaws e.V.‘ – kurz: NRspvgg Inlaws e.V. Unsere lieben Hangarounds und Prospects wollen wir nun darauf hinweisen, dass ihr endlich auch Mitglieder im Verein werden könnt. Dazu schickt uns einfach an unsere eMail “Inlaws” auf riseup.net dieses fetzige Mitgliederformular.

Anti-Cager Tunes

Verkehrssichertheit wird bei den INLAWS groß geschrieben! Wir raten aufgrund der zahlreichen Risiken beim Fahrradfahren immer zum Tragen eines Helms. Klar auf der Gefahrenpyramide ist Schutzkleidung das am wenigsten wirksame Mittel. Die größte Gefahr geht im Straßenverkehr zweifelsohne vom motorisierten Individualverkehr aus. Das Versagen von nicht extra-geschulten, privaten Kraftfahrern kostet Radfahrer das Leben, ein Knie oder die Freude am Radfahren. Dagegen haben die INLAWS ein weiteres Mittelchen zusammengestellt. Neben den strahlenden Warnfarben unseres grellen Logos, versuchen wir auch mit greller Beschallung auf uns aufmerksam zu machen. Wer mit Kopfhörern Musik hört, reduziert die eigene Wahrnehmung und damit das Reaktionsvermögen auf das Versagen anderer. Wer laute, anti-autoritäre, problematische und krawallige Musik hört, kann sich der Aufmerksamkeit anderer sicher sein.

“Aber erzeugt man als Radfahrer damit keine Lärmverschmutzung?” werden einige Fragen. Ja das tut man, und dennoch bleiben die meisten transportablen Lautsprecher unter der Lautstärke eines Motors oder eines gängigen Autoradios. Das entfernen der Autos von den Straßen wiederum, erlaubt das Leiser- oder Ausmachen der Musik. Auf sicheren Straßen könnte man sogar mit Kopfhörern fahren. Solange die dröhnenden Stahlbestien durch die Straßen rasen, werden die INLAWS anti-cager tunes eine anti-cagistische Schallmauer sein!

Mahlzeit: https://open.spotify.com/playlist/1WfigEMjW1uFWh6EvZg5sz?si=1b21af840fae4a72

Fahrtenheftchen

Bei unseren Ausfahrten achten wir stets auf gelingende Kommunikation. Nur wenige Dinge schaden einer gemeinsamen Sache so sehr, wie misslingende Kommunikation. In diesem Heftchen halten wir einen Kommunikationskodex fest, der nicht nur Maßgabe innerhalb unserer Gang seine Anwendung findet. Wir haben hier in kondensierter Form gängige Kommunikationsverfahren und Gepflogenheiten für Ausfahrten zusammenzutragen.

Die Inlaws

In die Morgenröte des neuen Zeitalters führt ein Fahrradweg. Der Verbrennungsmotor gehört schon lange auf den Müllhaufen der Geschichte. Mit starken Beinen bewegt sich der neue Mensch aus eigener Kraft durch die blühenden Landschaften, die in frischem jungen Grün erstrahlen. Das KfZ hat sein natürliches Habitat auf den vereinzelten Schrottplätzen gefunden, die wie ein Mahnmal an den motorisierten Individualverkehr erinnern. Als verkehrspolitische Avantgarde vorm Leichenzug des KfZ bereiten die INLAWS wie Geburtshelfer diese neue Welt vor. Schon die Fahrradcowboys der alten neuen Welt, die LAW’s (League of American Wheelmen), brachten in den 1880er Jahren den Straßenbau erheblich voran. Bald aber wurden die LAW’s durch ihre Rivalen, die Cager (KfZler bewegen sich in metal cages) von den durch sie errungenen Straßen verdrängt. Mittlerweile bleibt uns vielerorts nur noch ein 80cm breiter Streifen, den wir uns mit den Seitenspiegeln unachtsamer Cager teilen. Die Rede vom toten Winkel ist für Radfaherinnen wörtlich zu nehmen. Gegen dieses Unrecht setzen sich die INLAWS ein. Dabei sind die Gebote des moralischen Gesetzes für die INLAWS von höchster Verbindlichkeit. Diese hohe Verbindlichkeit macht uns zu Rechtsmoralisten. Das bedeutet, wir sind überzeugt, dass Unrecht und Recht aus moralischen Überlegungen folgen sollten. Es zählt in erster Linie nicht, was in diesem oder jenen Staat als Recht gilt, was in den Texten steht, sondern was gerecht ist. Diese Gedanken zwingen uns geradezu zum Fahrradfahren, denn Klimagerechtigkeit und verstopfte Städte erfordern (nicht nur aber) mehr und mehr die Fortbewegung zu Rade. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Fahrerin auf einem Mountainbike, einem Hollandrad oder einem Rennrad sitzt. Wichtig ist der Fahrtwind um die Ohren, ein Helm auf dem Kopf und Straßen, die diesen Helm niemals nötig werden lassen. Was sich einerseits als hochgradig individuelles Fortbewegungsmittel erweist, zeigt sich andererseits als kollektive Lebensweise: Fahrradfahren ist inklusiv! Körperliche Betätigung für jedes Alter und jeden Körper. Im Zweifel als Passagier oder mit elektrischer Unterstützung bringt uns das Zweirad ans Ziel. Die INLAWS sind nicht nur in sportlichen Hinsichten eine Genossenschaft, sondern auch Reparaturen, Anschaffungen und die Pflege des geliebten Zweirads müssen nicht allein getragen werden. Wir verfügen über einen wachsenden Fundus an Werkzeugen, der für gemeinsame Reparaturen stets zur Verfügung steht. Die Mitgliedschaft bei den INLAWS beruht auf drei Kriterien:

One Rule for life. Wir verhalten uns stets dem moralischen Gesetz gemäß.
Jede und Jeder braucht ein Fahrrad mit einem Spitznamen (der bei gewissen Aktionen auch der
Deckname ist).
Als rätedemokratische Organisation werden bei uns alle möglicherweise Betroffenen in
Entscheidungsprozesse miteinbezogen. Es geht aber immer ums Fahrradfahren, das heißt, wer nicht
fährt, ist nicht betroffen. “You don’t ride, you don’t vote.”

Außerdem könnt ihr unsere förmliche Satzung hier ansehen und einen Mitgliedschaftsantrag findet ihr hier.